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Verbraucherzentrale warnt vor „Kinderkonten“ auf dem Grauen Kapitalmarkt
„Der berechtigte Wunsch aller Eltern ist eine solide finaziell abgesicherte Basis für die Zukunft ihrer Kinder“ - mit solchen Slogans werben derzeit Kapitalanlageunternehmen für so genannte Kinderkonten.
Jochen Resch, Vorstand der Verbraucherzentrale Brandenburg, nennt das einen gezielten Angriff aufs Portemonnaie von Eltern und Großeltern:
„Es wird gesagt, dass, wenn man 50 Euro anlegt, nach zwölf Jahren ein Betrag von fast 140.00 Euro verdient worden sein. Wobei man sich fragt, warum man dann nur 50 Euro anlegen soll und nicht gleich hundert oder tausend, denn das wäre ja die Garantie dafür, dass das Kind mit 20 Jahren vielfacher Millionär sein könnte.“
Denn das entspräche einer völlig unrealistischen Rendite von mehr als 100 Prozent. Doch nicht alle Eltern rechnen so. Vielmehr lasen sie sich schnell auf die so genannten Tradinggeschäfte ein, weil sie angeblich risikofrei sind. Dass dabei mit ihrem Geld an globalen Börsen spekuliert wird, wird Ihnen verschwiegen. Ebenso, dass es sich meist um Anlagegeschäfte des Grauen Kapitalmarkts handelt, der keiner staatlichen Aufsicht unterliegt.
„Es wird teilweise sogar damit geworben, dass man hier einen Sicherheitsfonds einrichtet, wo ein Teil der Einlagen dort zur Absicherung liegen bleiben soll. Also, das sind alles Beschwichtigungs- und Vernebelungstaktiken. Ich denke, dass das Geld von vornherein dafür geplant ist, dass es einfach weggenommen wird.“
Das verlockende und gefährliche zugleich sind die niedrigen Summen, die man scheinbar anlegen kann. Sie machen die Offerte zu einem Angebot für Jedermann. Und sie sorgen auch dafür, dass die Firmen kaum eine Verfolgung zu befürchten haben, sagt Resch:
„Wer wird sich für 50 oder hundert oder 200 Euro schon groß aufregen? Es wird auch kein hoher Verfolgungsdruck aufgebaut werden, wenn man mit einer Anzeige über 50 oder hundert oder 200 Euro zur Polizei geht. Und viele werden wahrscheinlich sogar zurückscheuen vor einer Anzeige, weil Ihnen das Ganze doch letztlich auch peinlich sein könnte.“
Selbst mit einer Anzeige werden die Chancen, das Geld zurückzubekommen nicht größer, denn wo es geblieben ist, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die Firmen verstecken sich hinter spanischen oder amerikanischen Nahmen, ihre Adressen lassen sich nicht ermitteln, sagt Resch. Sein Fazit lautet daher: Hände weg von den Kinderkonten.
„Ich glaube, jedes langweilige Sparbuch ist um ein vielfaches besser, als das Geld hier einfach in den Gulli zu werfen.“
Noch sind nicht viele Beschwerden über die Kinderkonten bei der Verbraucherzentrale eingegangen. Jochen Resch hofft, dass es durch gezielte Aufklärung von Eltern und Verwandten erst gar nicht so weit kommt. Gegen ein Konto fürs Kind bei einer Bank oder Sparkasse hat der Verbraucherschützer übrigens nichts einzuwenden.
Quelle - http://www.resch-rechtsanwaelte.de/pdf/Presse/1158141397.pdf
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